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Kerwaspredigt 2012 Teil 1

12. Kerwaspredigt 2012

Gott zum Gruß - ihr lieben Leut,
so sehen wir uns wieder auf der Zeltkerwa heut.
Wir kommen nun schon zwölf Jahr zu euch hierher
und auch heuer fiel uns das nicht allzu schwer.
Wieder predigen wir über kleine Mißgeschicke zum Schmunzeln, berichten aber auch über Unglaubliches - zum Stirne runzeln.
Wir bringen wieder so manche Frechheit an den Tag,
aber auch Dummheiten, die man kaum glauben mag.
Doch genug der Vorworte, lasst uns nun den Anfang machen,
mit den kleinen Versen zum Staunen und zum Lachen.
Klatscht auf die Schenkel über Pannen, die übers Jahr sind geschehn, oder staunt darüber, was wir haben alles gesehn.
Lehnt euch zurück und hört gut zu bei unserm Gedicht,
ihr wisst doch - wir predigen die reine Wahrheit – oder etwa nicht?

1
Das die Kirchweih so erfolgreich ist, dass lässt uns stöhnen
weil immer mehr Massen ins Zelt hinter der Kegelbahn strömen
Mit dem hervorragenden Engagement und vieler Hände Arbeit
ist der Triumph für die durchführenden Vereine nicht weit
Die gute Zusammenarbeit von Feuerwehr und TSV
war nicht immer so und macht vielleicht auch andere schlau
Doch die Freude schmälert, wie ihr alle wisst
da wo viel Licht – eben auch manch Schatten ist
Denn die beiden Kassierer haben sich sehr verändert
und ihr ganzes Leben hat sich dadurch geändert
Manche berauschen sich mit Alkohol oder anderen Drogen
diese beiden geraten in Ekstase beim Zählen von Banknoten
Wie schön und sicher ihre Jobs in alten Tagen auch waren
heute sind sie ausgesetzt unglaublichen Gesundheitsgefahren
Die schwierigste Erkrankung konnte medikamentös behandelt werden Glotzaugen mit Eurozeichen drin – jetzt sind sie wieder ohne Beschwerden Und auch ein Bauantrag wurde schon auf den Weg gebracht
weil das alles nur mit einem neuen Gebäude wirklich Sinn macht
Die Pläne haben sie von Dagobert Duck übernommen
gleich zwischen Lahm und Pülsdorf soll ein Geldspeicher hinkommen

2
Der Hund ist des Menschen bester Freund,
so mancher mit ihm spazieren geht ganz verträumt.
Für Blinde ist er ein wichtiger Begleiter,
hilft er ihnen doch auf einem schwierigen Weg immer weiter.
Aber für manche ist er auch ein unverzichtbares Arbeitstier
und um so ein Exemplar geht es heute hier.
Wir wissen alle, dass Arbeiter richtig tolles leisten können
tut man ihnen die ein oder andere Wohltat gönnen.
So wurde für einen Hund an der Hauptstraße ein richtiges Hotel errichtet und bei der Ausstattung des Zwingers auf kein Detail verzichtet.
Einen Wasser- und einen Stromanschluss gibt es da,
und die Heizung sorgt für Wärme in der kalten Zeit im Jahr
Und weil's jetzt geht so gut dem Tier
sucht Herrchen nach Einsparungsmöglichkeiten dafür.
Weil der Ölpreis zur Zeit keinem so richtig gefällt
wurde schnell ein Kachelofen ins Wohnzimmer gestellt.
Den schürt man jetzt mit Holz aus der heimischen Produktion
und derweil der Hund sich räkelt in seiner Pension.

3
Letztes Jahr nach den Kirchweihtagen,
hat sich folgendes zu getragen.
Es wurden die Helfer auf den Boltzplatz bestellt.
Weil dort abzubauen war das Zelt.
Als man nach einigem Palaver endlich loslegen will,
wird es auf einmal mucksmäuschen still.
Eigentlich müsste man in den Zeltwagen rein,
verdammt, irgendwo muss doch der Schlüssel dafür sein.
Trotz langer und intensiver Suche war er nicht aufzufinden
und die Anzahl der Helfer tat auch langsam schwinden.
Die Lösung schließlich fiel allen sehr schwer,
als Universalschlüssel brachte jemand 'nen Bolzenschneider daher. Jetzt wurde das Zelt ruckzuck abgebaut und im Container verstaut, aber mit dem Abschließen hatte man es sich gründlich versaut. Eine Woche später- hey - das darf doch nicht wahr sein,
da brachte die Püls-Bräu den Schlüssel mit aus Weismain.

4
Die Feuerwehrkameraden sind schon arg gestresste Leute,
müssen nicht nur ausrücken zur Feuerbrunst in großer Meute.
Nein auch die Feiern im ganzen Landkreis sind zu besuchen
selbst in Haßberge und Lichtenfels kann man sie für Umzüge buchen. Letztes Jahr war es dann auch wieder mal soweit,
man machte sich für das Kreisfeuerwehrfest in Untersiemau bereit.
Die Truppe packte alles ein und zog so gut gerüstet 'gen Norden
in Siemau angekommen machte man sich allerdings große Sorgen.
Die Fahne - das teure Stück - hatte man natürlich mit dabei,
aber an die Fahnenstange fehlte – ja Menschen sind nicht immer fehlerfrei. So reihte man sich in den Festumzug ohne Banner mit ein
und zog trotzdem ganz unbedarft in das Festzelt mit rein.
Die anfangs schlechte Stimmung wegen des Fauxpas war schnell verflogen, als der ein oder andre mal kräftig einen Schluck aus der Maß gezogen.
Und böse Zungen behaupten, es gebe den schlimmen Verdacht
man hätte aus Untersiemau mehr als nur eine Fahne mit heim gebracht.

5
Eine neue Mitbürgerin zog nach Lahm
aber sie leider nicht alleine her kam
Sie liebt die Frischluft und geht gern spazieren
und mit ihren Beschützern kann ihr dabei nichts passieren
Drei langhaarige Typen sind ihre ständigen Begleiter
deren Wiege lag im Nahen Osten oder noch weiter
Die Dame ist mit ihren drei Afghanen nett anzusehen
da bleibt mancher dabei mit offenen Munde stehen
Einer ist sogar so von ihrem Erscheinen gebannt
dass er seinen Namen nur Buchstabenweise gibt bekannt
Mein Name ist T – I – M gibt er zu verstehen
und lädt sie ein seine Fische anzusehen
Sie lehnt lächelnd ab und als ihre Schritte sie heimwärts lenken Da könnte der Betörte langsam wieder klar denken.
Gut so, weil die einzigen Fische die er zeigen könnte bei der Sach liegen paniert in seinem Kühlschrank im Tiefkühlfach
Und so wäre die Geschichte vorbei und nicht wert der Rede
wenn nicht ein Freund ihn damit ab und zu aufziehen täte
Am Telefon sagt er: hallo hier ist B – E – R – N – D
Ich wäre ja so glücklich, wenn ich mal dein Fische seh

6
Im Frühjahr geht's den unschönen Stellen ums Haus an den Kragen
und es wird gerackert an Garten und Gebäude ohne klagen.
Auch die Halle für den so angebeteten fahrbaren Untersatz
bekommt in der Aufgabenliste ihren Ehrenplatz.
Und so wird geputzt, gewischt und keiner Arbeit ausgewichen,
so manche Fahrzeughalle wird auch außen renoviert und gestrichen.
In der Ringstraße war es auch mal wieder ein Anstrich nötig,
dachte sich ein dem Auto sehr Verbundener und wurde tätig.
Er lehnt die Leiter an die Garage und wollte hoch hinaus
damit er nicht oft umstellen musste streckt er die Hand mit dem Pinsel weit aus. Beim Vorbeugen dann, um die letzte Stelle mit Farbe zu versehen,
da ist dann das unvermeidliche geschehen.
Das Übergewicht überkam ihn und trieb ihn dem Erdboden entgegen,
aber es ist nicht viel passiert, er ist nach wie vor am Leben.
Und die Moral von der Geschichte lasst euch sie sagen,
mit dem Pinsel in Hand auf der Leiter soll man sich nicht allzuweit vorwagen.

7
Viele Städter zieht es raus aufs Land,
wegen der guten Landluft – das ist hinlänglich bekannt.
Und wohnt man dann im Dorf, kann man schnell sehen,
dass hier die Uhren etwas anders gehen.
Mit der vielgepriesen Ruhe, da ist es schnell einerlei,
wenn einen weckt morgens um sechs der erste Hahnenschrei.
Und auch die Kirchenglocken läuten oft so laut,
dass es einen glatt abends von Sofa runterhaut.
Auch machen die Bauern Tag und Nacht auf den Feldern Radau
und fahren dann mit ihren lauten Kisten noch durch das Dorf wie die Sau.
Ja – das Landleben ist nicht mehr so idyllisch wie es früher einmal war,
und manch einer kommt damit heute nicht mehr klar.
So wächst bei den Gerichten die Klageflut
und damit mancher Rechtsanwalt sehr gut verdienen tut.
Wahrscheinlich kommt noch ein Urteil wegen Geruchsbelästigung,
so das jeder Bauer bald unter einer Käseglocke sammeln muss seinen Dung. Toleranz heißt das Zauberwort, das hier Lösung bringt,
am Dorf muss man es eben hinnehmen, wenn es manchmal stinkt.

8
Letztes Jahr beim Aufräumen in der Früh im Kirchweihzelt
war trotz der morgendlichen Stunde noch in Ordnung die Welt
Mancher zeigte beim Kehren oder Gläserspülen sein Geschick
als sich ein paar Gäste näherten aus der angrenzenden Fabrik
Es war der Eigentümer, im Schlepptau der Maler und dessen Frau
und sie wollten sich eine Auskunft holen mit Angaben genau
über die Übeltäter die in der Fabrik die demolierten die Scheiben
und drohten mit Einstellung des ganzen Kirchweihtreiben
Zudem mahnt er noch die Reparatur des Zauntores an
damit man das Gelände wieder ordentlich absperren kann
Ziemlich eindringlich und warnend war zuerst sein Ton
aber etwas eingebremst hat ihn dann die Tatsache schon
dass der dritte Bürgermeister bei den Helfern war mit im Zelt
und nach einem kurzen Gespräch war fast schon wieder in Ordnung die Welt. Aber völlig beruhigt und zufrieden gestellt war er dann
als ihm die Verbindungen dargelegt wurde zur Firma Jahn
Denn die Schwiegermutter ist über Lahm hinaus weithin bekannt
und alles war palletti, als nur kurz ihr Name wurde genannt.