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1984 - 1987

1984 konnte unter reger Beteiligung der Putz für die Kegelbahn angebracht werden. 

Der von Friedrich Müller geforderte Bolzplatz wurde in diesem Jahr fertiggestellt. 

Aus sportlicher Sicht hat die erste Herrenmannschaft die Meisterschaft in der Bezirksliga A West geschafft und ist damit in die oberste Liga auf Bezirksebene aufgestiegen. Ottmar Marquardt, Friedrich Lutter, Edwin Zang, Helmut Schmidt, Karlheinz Degel und Helmut Lutter gehörten dieser Mannschaft an. 

Die Kegelgruppe Unterneuses trat dem TSV Lahm bei und war bald eine der aktivsten Privatgruppen. 

In den Abteilungen Tanzen und Turnen war nach sehr erfolgreichen Jahren ein plötzlicher Abwärtstrend zu verzeichnen. Durch Wegzug,  Heirat oder Beruf verlor vor allem die Tanz- und Folkloregruppe in kurzer Zeit sehr viele Mitglieder und wurde im Herbst 1986 eingestellt.

Die erste Mannschaft schaffte 1984/85 gleich nochmals die Meisterschaft und damit den Aufstieg in die Regionalliga Ofr./Ufr. Dieser Aufstieg sollte für die weitere Vereinsgeschichte weitreichende Folgen haben. 

1985 sollte der Strom- und Wasseranschluss zur Kegelbahn verlegt werden, weil der Besitzer die umliegenden Grundstücke veräußert hatte und lediglich ein Gehrecht zur Kegelbahn bestand. Mit dem Einbau des zweiten Stellautomaten investierte der Verein innerhalb von zwei Jahren fast 30.000,-- DM. 

1986 war das erste mal die Rede von einer 4-Bahnen Kegelanlage, die ab 1987 nötig ist, da die Regionalliga dann 200 Kugeln über 4-Bahnen spielt. Man ging damals von einer Erweiterung der bestehenden Anlage aus. 

Doch zunächst feierte der TSV unter der Leitung des Vorsitzenden und Festauschussvorsitzenden Friedrich Müller das 25-jährige Jubiläum. Auf dem Gelände der Fa. Tschunt wurde ein Festzelt aufgestellt. Dieses Fest wurde zum vollen Erfolg. Unvergessen bleibt der Abend mit den Laimbachtaler Musikanten und der Verlosung eines Mopeds, das von Dieter Müller gestiftet wurde. Dieses Fest ist sicherlich noch vielen bis heute in Erinnerung.

Lassen Sie mich das vielsagende Schlusswort unseres Ehrenvorsitzenden Fritz Lang aus der Festschrift zum 25 jährigen Jubiläum zitieren: 

"Der TSV wird in Zukunft eine wichtige Rolle im Itzgrund spielen. Dank seiner ehrenamtlichen Mitarbeiter und ideenreichen Übungsleiter wird auch die finanzielle Situation zu verkraften sein, zumal Walter Klaus seit Gründung die Kassengeschäfte führt. Neue Baumaßnahmen werden sichtbar. Die größte Aktivität des Vereins, seine Kegelgruppen, verlangen und fordern eine weitreichende Entscheidung. Soll der sportliche Ehrgeiz der 1. Mannschaft gebremst werden? Hat der TSV diese große Kraft? Ich glaube ja, denn sonst hätte der TSV keine solche erfolgreiche Entwicklung in den vergangenen 25 Jahren gemacht." 

Wie aus diesen Worten zu hören ist, stand der TSV mit seinen damals 279 Mitgliedern bereits zu diesem Zeitpunkt vor der größten Herausforderung seiner Vereinsgeschichte. Eine vierbahnige Kegelbahn musste gebaut werden, wenn die erste Mannschaft weiter in Lahm ihre Heimspiele austragen wollte. 

Im Vorfeld der außerordentlichen Mitgliederversammlung vom 14.09.1986 hatte sich gezeigt, dass eine Erweiterung der bestehenden Anlage an Grundstücksproblemen scheitern wird. So war nur ein kompletter Neubau die einzige Möglichkeit, in kurzer Zeit dieses Vorhaben zu realisieren. Ein geeignetes Grundstück wurde auf Vorschlag von Friedrich Müller gefunden und von Bürgermeister Werner Köhler dem TSV versprochen. Den ersten Plan legte Architekt Edgar Brehm in Form eines Entwurfs den TSV Mitgliedern vor. Der von Friedrich Müller ausgearbeitete Finanzierungsplan lautete auf Kosten von insgesamt 562.000,-- DM. Nach längerer Diskussion stimmten 72 der 73 anwesenden Mitglieder bei einer Gegenstimme für das vorgelegte Konzept zum Bau einer vierbahnigen Kegelbahn. Ein Bauausschuss wurde noch in der Versammlung gebildet. 

Bereits im November waren die Pläne für den Bau beim Landratsamt zur Genehmigung eingereicht. Der Baubeginn sollte im Frühjahr, im Februar oder März, sein. In dieser Zeit wurde vor allem von Friedrich Müller ein wahres Mammutprogramm bei Verhandlungen mit Brauereien, Baufirmen, Behörden, Kegelbahnbauern, Sitzungen und Gesprächen bei der Regierung von Oberfranken bewältigt. Die Verhandlungen mit Brauereivertretern und Kegelbahnherstellern dauerten teilweise bis weit nach Mitternacht. Durch diesen persönlichen Einsatz konnte am 09.04.1987 der Bau beginnen. 

Den Mitgliedern wurde am 28.03.1987 der entgültige Finanzierungsplan zur Genehmigung vorgelegt. Die Gesamtkosten für den Bau waren auf 930.000,-- DM beziffert. Der Finanzierungsplan wurde genehmigt. Gleichzeitig beschlossen die Mitglieder, die Stellautomaten der alten Kegelbahn für 13.000,-- DM zu veräußern. 

Weiterhin sollte der Pachtvertrag mit der Brauerei Nembach gekündigt werden, da sich der TSV an eine andere Brauerei binden wollte. 

Ein Gespräch mit Vertretern der Brauerei Leiner und dem TSV zusammen mit den jeweiligen Anwälten (der TSV hatte glücklicherweise einen Vertragsrechtschutz) führte zu keinem Ergebnis. 

So wurden dann in einer Nacht- und Nebelaktion die alten Stellautomaten ausgebaut und wie beschlossen verkauft. Kegeln war in Lahm nicht mehr möglich, sodass sich die Mitglieder voll auf die Eigenleistung beim Neubau konzentrieren konnten. 

Sitzungen des Ausschusses und der Vorstandschaft fanden zwischen März und November keine statt. 

In den Tagen von Mai bis August vollbrachten viele Mitglieder einen wahren Kraftakt. In den folgenden 100 Tagen, vom 09.04.1987 bis zur Kegelbahneröffnung am 15. August 1987 arbeiteten die Mitglieder teilweise bis zu 16 Stunden am Tag. Vor allem an den Wochenenden war die Baustelle fast rund um die Uhr besetzt. Der Innenausbau konnte in Eigenleistung erstellt werden. Und man höre und staune! Bei der Bahneröffnung war das gesamte Gebäude verputzt! 

Am 15. August war es dann soweit. Die 4-Bahnenanlage war fertig und wurde feierlich eröffnet. 

Der Gründer der Kegelabteilung Georg Karmann, Vorsitzender Friedrich Müller, Bürgermeister Köhler und viele weitere schoben die ersten Kugeln auf den neuen Bahnen. 

Die erste Mannschaft bestritt das Eröffnungsspiel gegen Gut Holz Michelau. Alle waren sehr stolz auf das Geschaffene. Teilweise sind sogar Freudentränen geflossen. 

Genau 336 Tage waren seit dem Beschluss, eine Kegelbahn zu bauen, vergangen. Also nicht ganz ein Jahr.

Mit der Brauerei Püls aus Weismain wurde in der Zwischenzeit ein Bierliefervertrag geschlossen. Heute können wir feststellen, dass dies die 100%-ig beste Entscheidung war. Wir sind mit der Püls-Bräu sehr zufrieden. 

Unterstützung erhielten wir durch den MdB Otto Regenspurger, dem wir 30% Zuschuss (normal waren 20%) aus Bundesmitteln im Rahmen der Grenzlandförderung zu verdanken hatten. 

Sportlich fanden sich die Kegler anfangs nicht gut zurecht auf der neuen Bahn. Die erste Mannschaft stieg aus der Regionalliga ab und musste wieder über 100 Kugeln spielen. Die neugegründete Damenmannschaft spielte ihre erste Saison. Helmut Lutter wurde Kreismeister der SKV Lichtenfels. 

Bei der Tanzgruppe wurde der Betrieb aus Personalmangel eingestellt. Auch die Jugendturngruppe musste eingestellt werden, da viele Jugendliche zum Kegeln wechselten. Die Tanzgruppe konnte bis heute nicht mehr aufleben. 

Herbert Judex beendete seine lange und erfolgreiche Tätigkeit als Übungsleiter beim TSV. Ihm wurde ein Präsentkorb als Dankeschön überreicht. 

Die Mitgliederzahl wuchs auf 303 Mitglieder an. 

Noch im Herbst 1987 wurde der Termin für die komplette Fertigstellung des Sportheimes einschließlich des Obergeschosses auf den 15.04.1988 festgelegt. 

In den folgenden Monaten konnte ausschließlich in Eigenleistung das Obergeschoss ausgebaut werden. 

Am 15.04.1988 übergab Architekt Edgar Brehm den symbolischen Schlüssel unter den Augen vieler Ehrengäste aus Sport und Politik an den Initiator und Vorsitzenden Friedrich Müller als künftigen Hausherren. 

Vorsitzender Helmut Lutter dankte dem Vorsitzenden im Namen aller Mitglieder für seinen außergewöhnlichen Einsatz für dieses Gebäude und übergab ihm unter Beifall eine wertvolle Armbanduhr mit Gravur. Friedrich Müller hat für den Verein großes geleistet. Die Uhr läuft noch heute. 

Friedrich Müller bedankte sich bei allen Mitgliedern, Baufirmen, der Gemeinde Itzgrund, Architekt Brehm, bei Herrn Püls jun. sowie allen Helfern, Spendern und allen die irgendwie am Bau beteiligt waren. 

Alle anwesenden Gäste sind im Gästebuch nachzulesen, welches seit der Einweihung auf der Theke im Untergeschoss ausliegt. Schauen Sie doch mal rein. 

Die Kegelbahn war so schön geworden, dass die Fa. Spellmann die Lahmer Bahn lange Jahre auf ihren Prospekten zu Werbezwecken abdruckte.